In einem naturnahen Aussenraum versuchen wir, eine möglichst grosse Vielfalt an Leben zu fördern. Die Natur mit ihren unzähligen Lebensräumen liefert uns die Inspiration dazu. Der Fokus liegt auf der Verwendung heimischer Wildpflanzen. Standortgerecht ausgesuchte Wildpflanzen sind robust und langlebig. Das Spektrum reicht von einjährigen Pionierpflanzen, Geophyten, ausdauernden Stauden zu Kleingehölzen und langlebigen Bäumen. Im Siedlungsraum haben auch einzelne Wildpflanzen aus angrenzenden Gebieten, Nutzpflanzen, Kultursorten und Zierpflanzen ihren Platz.  Die Natur bestimmt, was sich in welche Richtung entwickelt, sorgt für Unterbrüche und repariert selbstständig Schäden. Dies erzeugt eine grosse Dynamik, sorgt immer wieder für Überraschungen und fördert den Genuss, denn Sie brauchen nur wenig, dafür gezielt einzugreifen.

Bei naturnahen Aussenräumen können Sie vieles der Natur überlassen, aber nicht alles. Ohne initialen Input entwickelt sich kaum eine grosse Vielfalt. Aus einem englischen Zierrasen entsteht nicht einfach eine bunte Blumenwiese, denn die Basis dafür - die entsprechenden Samen - sind nicht vorhanden.
Naturnahe Aussenräume sind mitunter wild, aber keine Wildnis. Sie werden unter Berücksichtigung der verschiedenen Bedürfnisse geplant, bewusst gestaltet und gepflegt. Dafür befolgen wir einige Prinzipien: Arbeit mit den vorhandenen Ressourcen, Baustoffe werden wiederverwendet und kommen aus der Region. Die Versiegelung und die technischen Einrichtungen sind minim. Eine Vielfalt an Bodentypen und Standorten ist die Basis für eine Vielfalt an Pflanzen. Eine Vielfalt an heimischen Wildpflanzen ist die Basis für eine Vielfalt an Tieren. Damit setzen wir den Rahmen, die Natur selber übernimmt nun die Regie. Mit gezielten Pflegeeingriffen können wir die weitere Entwicklung steuern.